Betroffene im Gespräch über rechte Gewalt nach 1990 und die Verteidigung der solidarischen Gesellschaft
Die Lebensgeschichten von Menschen, die aus unterschiedlichen rechten Motiven angegriffen wurden, stehen im Mittelpunkt von „Gegen uns“. Ihre Perspektiven und Erinnerungen und die der ihnen nahestehenden Menschen sind dabei zentral. Sie machen sowohl die Auswirkungen deutlich, die die Gewalt auf ihr Leben hat, als auch die gesellschaftlichen Folgen von Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt. Beim Zuhören wird deutlich: Rechte Gewalt richtet sich gegen die Betroffenen, und auch gegen uns alle.
In den einzelnen Episoden berichten Betroffene über ihre Erfahrungen von Gewalt, Ausgrenzung und Kriminalisierung, aber auch von gelebter Solidarität und erfolgreichem Widerstand. Fotos, zeitgeschichtliche Dokumente und Hintergrundtexte ergänzen die Erzählungen und zeigen den gesellschaftlichen Kontext, in dem rechte Gewalt stattfindet.
Bisher erschienen Episoden über den rassistischen Mord an Jorge Gomondai in Dresden 1991, über „Rassismus, rechte Gewalt und Migrantifa in Erfurt“ mit dem Rapper Rashid Jadla, über antimuslimische Gewalt gegen Frauen und den Mord an Marwa El-Sherbini im Landgericht Dresden 2009, über die 90er Jahre, die Baseballschlägerjahre, in der Uckermark und über Neonazi-Gewalt und rassistische Polizeiarbeit in Nürnberg. Die nächste Folge beschäftigt sich mit rechter Gewalt gegen Wohnungslose in Mecklenburg-Vorpommern.
„Jedes Jahr, wenn wir uns treffen, um an Jorge zu denken, sind die Erinnerungen schmerzvoll, aber geben uns auch Kraft.“
ich bin deutsch / aber mein ganzes leben lang / von deutschen verfolgt
„Leg das Kopftuch ab, sonst passiert dir das Gleiche wie Marwa.“
„Wir haben nicht nur auf Angriffe reagiert, wir haben auch unsere eigene Agenda gehabt.“
„Solidarität. Das ist schon was. Also das Gefühl, nicht alleine zu sein.“
Aktivist Nürnberg