Kurz bevor Marwa El-Sherbini die Saaltür erreicht, springt der Angeklagte auf, drückt sie gegen die geschlossene Saaltür und stößt den erhobenem Arm mit voller Wucht auf ihren Oberkörper. Elwy O. lässt das Kind an seiner Hand los und drängt sich schützend vor seine Ehefrau. Nun treffen die Schläge ihn. Er nimmt einen Gegenstand wahr und begreift erst anhand seiner Schmerzen, dass es sich um ein großes Messer handelt. Er fällt verletzt zu Boden. Der Täter beugt sich erneut über Marwa El-Sherbini und sticht in schneller Abfolge und schweigend weiter auf sie ein.
Elwy O. kann sich aufrichten und versucht noch einmal verzweifelt, den Angreifer von seiner zu Boden gestürzten Frau wegzuziehen. Dieser erhebt sich und sticht Elwy O. in Hals, Gesicht und Oberkörper. In diesem Chaos öffnet sich die Saaltür und Elwy O. fällt, bereits schwerverletzt, hinaus auf den Gerichtsflur. Während Marwa El-Sherbini mit ihrem Kind in die Nähe der Zuschauerstühle zurückweicht und versucht, ihren Sohn zu schützen, sticht der Täter auf ihren Rücken ein, bis sie sich nicht mehr bewegt. Die Versuche der Prozessbeteiligten, ihn durch Anschreien, das Werfen von Stühlen und Verrücken von Tischen aufzuhalten, bleiben erfolglos.
Als Elwy O. wieder in den Saal zurückkommt, stürzt sich der Täter wieder auf ihn. Elwy O. bekommt das erhobene Messer an der Klinge zu fassen und versucht, es dem Angreifer zu entwinden. Bundespolizist*innen in Zivil, die in der Nähe auf ihre Zeugenaussage in einem Nachbarsaal warten, rufen ihren bewaffneten Kollegen aus diesem Saal herbei. Als dieser in der Tür von Saal 0.10 erscheint, sieht er Elwy O. und den Mörder um das Messer ringen. Er zielt und ruft „Lass das Messer fallen!“. Elwy O. vernimmt das Rufen nicht, beide Männer ringen weiter. Ein Schuss fällt. Er durchschlägt Elwy O.s Oberschenkel. Bevor er zu Boden fällt, nimmt er wahr, wie seine Frau in einer Ecke des Raumes liegt, der Sohn neben ihr.
Die 10:30 Uhr eintreffenden Rettungskräfte versuchen vergeblich, Marwa El-Sherbini zu reanimieren. Sie wird 11:07 Uhr, noch im Gerichtssaal, für tot erklärt.
Elwy O. wird ebenfalls mehrfach reanimiert, mit einem Hubschrauber ins Universitätsklinikum Dresden geflogen und in ein künstliches Koma versetzt. Er wird dort auf der Intensivstation behandelt und mehrmals operiert. Seine Stichverletzungen ähneln denen seiner Frau in Anzahl und Schwere. Er erwacht am 3.Juli 2009. Ein langwieriger Genesungsweg beginnt.
Marwas und Elwys dreijähriger Sohn, der die ganze Zeit über bei seiner Mutter gewesen, alles mit angesehen, geweint und geschrien hatte, wird nach dem Mord von den Anwesenden aus dem Verhandlungsraum gebracht. Er wird nach einer kurzen Behandlung im Universitätsklinikum Dresden durch das Jugendamt in Obhut genommen. Der Kinder- und Jugendnotdienst kümmert sich um seine Unterbringung, bis seine Tante aus Kairo nach Dresden kommen und sich um ihn kümmern kann.